09.06.2016 –2. Tag Flitterwochen auf Sardinien – Costa Rei – Stefan
Mit einigen Mückenstichen vom Vorabend (Das Lieblingsziel der Mücken, Patricia, reichte leider nicht aus, daher tranken sie sogar mein mit Bier verseuchtes Blut :D) machten wir uns ans Packen. Denn heute sollte es ein kleines Stück nördlicher in den „wilden Osten“, die Costa Rei, gehen. Das sind nicht meine Worte, sondern Lonely Planet beschreibt diesen Teil Sardiniens so.
Noch mehr Strand, bitte
Nach Villasimius entschieden wir uns, weiterhin das Strandfeeling zu genießen und am nächsten Strand den halben Tag zu faulenzen. Das ist nebenbei auch Patricias Lieblingsbeschäftigung im Urlaub und Bücher lesen natürlich nicht zu vergessen 😉 . Doch ich muss zugeben, nach dem ersten Strand und dem Blick aufs Meer hatte auch ich Blut geleckt und wollte den nächsten und hoffentlich noch schöneren Strand sehen. Daher sollte unsere erste Autoreise auf Sardinien, die nicht am Flughafen startet, nur 50 Kilometer weit sein und an die Costa Rei gehen.
Von Italienern, Autos & Klischees
Ohne Hotel für die Nacht im Gepäck ging es nach dem Frühstück los. Mit einem kleinen Umweg, denn seit 2 Tagen heulte ich herum, weil ich keine Sonnenbrille hatte und so ging es noch einmal mit dem Auto in die Stadt Villasimius umd 5 Minuten später Richtung Costa Rei. Ich war bereit, nun alles am Steuer zu geben und stundenlang zu versuchen, mich nicht von einem Italiener rammen zu lassen, denn das Klischee über die Autofahrkünste der Italiener ist nicht ohne Grund ein Klischee. Nicht einmal in Berlin fährt man so nah auf den Vordermann, so ungefähr einen halben Meter, auf. Und wenn dann passiert das in Berlin bei 50-60 km/h, hier bei 120!
Der erste Blick auf die Costa Rei
Zum Glück und meiner Verwunderung sagte das Navi, dass wir das Ziel in knapp 35 Minuten erreichen würden. „35 Minuten?!“ Ich lachte mich fast tot, da brauche ich ja länger von zu Hause zum Alex :D.
Angekommen im Ort Costa Rei sprachen wir noch über die Hotelsuche und plötzlich ging unser Blick nach links zur Küste. Und es passierte etwas ganz Seltenes. Patricia war still. Denn so einen herrlichen Ausblick hatten wir schon lange nicht gesehen. Vor uns das kristallblaue Meer, hinter uns die Berge Sardiniens. Einfach herrlich!
Thailand an der Costa Rei
Nach diesem traumhaften Blick machten wir uns auf die Suche nach einem Hotel und fanden noch mit Blick auf die Klippe das Hotel Hotel von Patrick, dem Belgier. Doch warum der “Belgier”? Patrick besitzt ungefähr 60 Meter vom Strand ein kleines Hotel und begrüßte uns im perfekten Deutsch. Auch wenn ihr das jetzt denkt, nein, in Belgien sprechen sie eigentlich kein Deutsch 😉 . Doch Patrick hat eine deutsche Mutter und machte sich vor Jahren mit seiner thailändischen Frau an die Costa Rei auf, um dort sein Leben zu genießen. Als Patrick uns das Zimmer zeigte, dachten wir erst, wir wären in die Vergangenheit gereist und wieder zurück in Thailand. Denn die Zimmer des Hotels sind klassisch thailändisch eingerichtet, ein Fächer über dem Bett und andere kleine thailändische Deko begrüßten uns. Was für ein Zufall, dass gerade wir das einzige thailändisch eingerichtete Hotel, auf wahrscheinlich ganz Sardinien entdecken! Sofort kamen die Erinnerungen vom letzten Jahr wieder hoch und wir entschieden uns das Zimmer für die Nacht zu nehmen.
Nachdem wir das Zimmer eingerichtet hatten, also all meine Kleidung im Zimmer verteilt war (Patricia regt sich immer maßlos darüber auf, aber es passiert, ohne dass ich es wirklich will 😛 ), machten wir uns auf zum Strand. Patrick hatte noch einmal erwähnt, dass es nur 60 Meter wären und wir dachten noch: “Jaja, ist klar.” Man kennt das ja aus dem Reisekatalog und dann latscht man für angegebene 500 Meter zum Strand 2 Stunden. Doch nach einem kurzen Weg durchs Gebüsch lag er plötzlich vor uns. Weißer Strand kilometerweit nach links und rechts und davor kristallblaues Wasser, einfach wunderschön. Und schon war mein Aktivitätsdrang verschwunden und ich wollte den restlichen Tag hierbleiben.
Last Schirm Standing
Im Vorhinein kauften wir im einheimischen Supermarkt in Villasimius einen Sonnenschirm, in Grün versteht sich 😉 . Und ich war bereit diesen aufzustellen. Nach einigen Minuten wurde mir klar, dass die meisten Schirme eingeklappt waren. Denn der Wind hatte schon Ostseeflair, doch ich alter Campingprofi wusste, dass unserer bis zum bitteren Ende stehen würde. Last Man Standing sozusagen.
Doch der Wind wurde stärker und stärker und nach ein paar Stunden musste selbst unser Schirm kapitulieren und flog um. Natürlich dann als ich seelenruhig schlief und somit den Schirm auf den Kopf bekam. Toller Wecker, kann ich nur empfehlen.
Das leckerste Essen an der Costa Rei
Nach der tollen Sonnenschirmaktion wurde es langsam dunkel und es ging ab zum Essen. Wir fragten Patrick, ob er einen Tipp für ein Restaurant an der Costa Rei hätte und wird machten uns auf den Weg. 20 Minuten und unzählige Outfitbilder von Patricia (sie ist einfach nie zufrieden mit meinen Fotos) später, waren wir soweit vom Weg abgekommen, dass wir uns ganz allein an irgendeiner Straße wiederfanden. Also beschlossen wir, uns irgendein Restaurant zu suchen, dass halbwegs anständig aussah und landeten mit unserer Wahl einen richtigen Glücksgriff. Eigentlich als Bistro oder Café und Hotel ausgeschildert, entschieden wir uns aufgrund der toller Außenterrasse für das Restaurant Albaruja. Am Abend werden dort ein paar Speisen angeboten, die es in sich hatten. Patricia bestellte das Lammkotelett und ich die Ricottaravioli. Einfach zum Niederknien. Natürlich ließ ich den Gaumenschmaus mit einem Eis oder eher Parfumeis (eigentlich wurde es als “Veilcheneis” deklariert, doch ich hatte das Gefühl den gefrorenen Inhalt einer 4711 Flasche zu essen) ausklingen. Gefühlte 200 Eis sollten in den nächsten Wochen folgen.
Es gab sogar einen Gruß aus der Küche!
Fazit
Die Costa Rei ist außerhalb der Saison, die erst Ende Juni beginnt, mehr als ruhig und perfekt, um den Strand zu genießen. Denn diesen muss man einfach gesehen haben und durch die wenigen Touristen zu dieser Zeit hat man einige Meter für sich alleine. Um einfach mal am Strand zu liegen und ein Buch zu lesen eignet sich Costa Rei perfekt.