Die Sache mit den lieben Reden gestaltet sich nicht für jeden gleich. Einige wenige sind mit dem Talent eines Redners geboren, doch eben nicht jeder. Und daher habe ich einmal meine Tipps für die Hochzeitsrede zusammengeschrieben, damit bei der Hochzeitsrede bei niemandem, egal ob Redner oder nicht, etwas schiefgehen kann.
Der geborene Redner oder eben nicht
Ich hatte eigentlich noch nie Probleme, wenn es in der Schule hieß: “Stefan, du musst einen Vortrag halten.”, oder später im Beruf bei der Planung für eine Messe: “Die Präsentation kann doch Stefan halten.” Da ich leider schon immer nicht der Strebsamste war, habe ich mich oft auf meine rhetorischen Fähigkeiten verlassen, die mich auch nur selten im Stich ließen. Doch bei der eigenen Hochzeit einfach einmal drauflossprechen? Das gestaltete sich auch für mich schwieriger als gedacht und so wollte auch ich das Risiko nicht eingehen, aufgrund des Ereignisses (die eigene Hochzeit meine ich damit 😉 ), plötzlich keine Worte zu finden.
Doch wie bin ich denn auf meine Rede gekommen? Ich habe mich einfach an folgende Tipps für die Hochzeitsrede gehalten und so konnte einfach nichts schiefgehen 😉 .
Tipps für die Hochzeitsrede
1. Die liebe Vorbereitung
Wie schon erwähnt, sind Reden für mich kein Problem. Ich mache mich im Vorhinein nicht verrückt oder kriege Panikattacken. Doch eine gute Vorbereitung muss einfach sein. Also schreibe deine Rede komplett fertig. Niemand kann einem sagen, wie man sich am Tag der eigenen Hochzeit fühlt. Denn in der Regel heiratet man ja nur einmal und es kann emotional werden. Gerade als Mann ist man das ja oft nicht gewohnt 😉 und jetzt stellt euch vor, eure Gefühle überwältigen euch an diesem Tag komplett, ihr steht irgendwie neben euch und jetzt drückt der DJ euch das Mikro in der Hand und ihr habt keine Ahnung, was ihr überhaupt sagen sollt.
2. Keine Internetrede
Wenn ich sage, ihr sollt eure Rede vorschreiben, dann meine ich nicht googeln und ausdrucken. In der Hochzeitsrede sollte schon ein Bezug zu euch sein. Also schreibt selbst ein paar Worte über euch als Brautpaar, nehmt Bezug auf eure Gäste wie Familie, besondere Freunde, Leute, die euch wichtig waren, doch leider schon von euch gegangen sind. Und das kann jeder, die Ausrede “Reden sind halt nicht so mein Ding” zieht hier nicht 😉 .
3. Ehrlich und emotional punktet
Die Hochzeitsrede sollte sich auf euch beziehen und das geht nur, wenn man dabei ehrlich ist. Denn eine ehrliche Rede ist in der Regel auch emotional. Und genau das wollen deine Fans ;-).
Ja, das Bild hat Patricia mir freigegeben. 😀
4. Nicht alles muss lustig sein
Wenn ihr euch die ganzen Tipps für die Hochzeitsrede im Internet anschaut, steht meist als Tipp, “seid lustig” oder “beginnt mit einem echten Kracher”. Doch was mach ich denn, wenn ich nicht lustig bin oder mir nichts Lustiges einfällt? Dann seid einfach nicht lustig, sondern wie schon erwähnt einfach nur ehrlich. Die meisten verzweifeln wahrscheinlich schon oder geben es vielleicht auf, eine Rede auf der eigenen Hochzeit zu halten, weil ihnen einfach kein “Kracher-Lacher” (das Wort habe ich mir schon rechtlich schützen lassen 😀 ) für den Anfang einfällt. Dann lasst es einfach. Einen Lacher erzeugt man nur mit dem Gesamtpaket aus Worten und Gestiken. Und wenn ihr an diesem Tag nicht in der Lage dazu seid oder generell schon Probleme habt, einen Witz zu erzählen, dann fangt bitte nicht auf der eigenen Hochzeit damit an. Oder fragt wenigstens eure Zukünftige oder euren Trauzeugen, ob sich das gut anhört.
5. Wem wollt ihr danken?
Auch dieser Punkt wird euch von so vielen Ratgebern empfohlen. Dankt den Eltern, dankt den Großeltern, dankt den… Meine Empfehlung: Bezieht eure zukünftige Braut mit ein, denn in der Regel haltet ihr als Bräutigam die Rede für euch beide. Also sprecht mit ihr ab, ob ihr jemandem danken wollt und wenn ja, wer es sein soll. Dabei gibt es meiner Meinung nach kein Muss oder eine Regel, also entscheidet gemeinsam, was sich für euch am besten anfühlt. Denn wie schon erwähnt – seid ehrlich 😉 .
6. Die Länge der Rede
Eine Hochzeitsrede des Bräutigams muss nicht unbedingt 30 Minuten lang sein. Denn wer kann schon 30 Minuten füllen. Und ganz ehrlich: Bei 30 Minuten schläft jeder Gast ein. 5 bis 10 Minuten reichen vollkommen aus und somit ist auch die Vorbereitung überschaubar 😉 .
7. Intim ist nicht lustig
Wie gesagt tut sich nicht jeder leicht mit dem Thema “Lustig”. Manche finden jegliche sexuelle Andeutung lustig und total komisch. Intime Details des Paares zu Sex oder anderen intimen Sachen sind nicht angebracht. Wenn ihr euch nicht sicher seid, fragt einfach eure Verlobte, was sie davon hält.
8. Frei sprechen ist angesagt
Jeder hat schon einmal eine Rede miterlebt, bei der der Redner die ganze Zeit nur auf seinen Zettel schaut und man sich fragt, ob man gerade in einer Lesung sitzt, denn jegliche Betonung fehlt einfach. Daher lernt eure Rede auswendig oder geht diese zumindest ein paar Mal durch. Haltet sie vor dem Spiegel. Denn was passiert, wenn durch die Aufregung am Hochzeitstag eure Rede plötzlich verschwunden ist? Aufsteigende Panik vor der eigenen Rede ist nicht der beste Begleiter.
9. Wann hält der Bräutigam die Rede?
Dabei könnt ihr euch nur auf Erfahrungen verlassen. Und wie ich schon sagte, heiraten die meisten ja nur einmal im Leben oder nehmen sich dies vor und daher habt ihr einfach wenig Erfahrungen. Also fragt doch einfach den DJ, den Fotografen oder den Veranstalter. Diese erleben zig Hochzeiten jedes Jahr und haben sich schon eine richtige Expertise aufgebaut, wenn es um den Ablauf einer Hochzeit geht. Ich habe meine Rede vor der Eröffnung des Buffets gehalten. Das war aber auch die einzige Rede vor dem Essen.
Fazit
Wie ihr seht, bekommt ihr von mir als Tipps für die Hochzeitsrede keine vorgefertigten Textbausteine, da sich doch jeder zukünftige Bräutigam einmal Gedanken machen soll, was ihm an diesem Tag wichtig ist. Freut ihr euch diesen tollen Tag mit eurer Familie zu teilen? Dann sagt ihnen das! Möchtet ihr kurz noch einmal erwähnen, wie ihr euch als Brautpaar kennengelernt habt? Dann macht das, wenn es für euch etwas Besonderes war und immer noch ist. Denn was euch wichtig ist, das könnt nur ihr wissen 😉 .
Bilder: Sandra Socha