Nachdem Marlena um 05:50 geboren wurde, schlief sie erst einmal den ganzen Tag durch. “Juchu, ein Schlafbaby!”, dachten wir naiverweise und hatten keine Ahnung, dass sie sich einfach nur von der Geburt erholte und gefühlt für das erste Jahr vorschlief. Denn nach dem 31.07.2017 wurde nicht mehr so viel geschlafen. Während die anderen vier Babys hier in unserem Haus ständig schliefen, war Marlena ständig wach. Wir gewöhnten uns daran, dass sie tagsüber wenig schlief, dafür waren die Nächte besser. Doch irgendein “Problem”, das mit dem Thema Schlaf zusammenhing hatten wir eigentlich immer. Vor etwa zwei Monaten war es das Problem, dass wir täglich 1-2 Stunden brauchten, bis Marlena schlief. Und das passte einfach so gar nicht in das Bild, das mir andere Eltern vermittelten. “Was machen wir nur falsch?”,fragte ich mich und beschloss, das zu tun, was ich immer tue, wenn ich mir über irgendein Thema komplexeres Wissen aneignen möchte. Ich suchte nach einem Buch. Ich landete bei “Schlaf gut, Baby – Der sanfte Weg zu ruhigen Nächten”* und mein Bauchgefühl sagte mir: “Das ist es.” Ach hätte ich dieses Buch doch schon viel früher gelesen…
Verfasser, Titel und Verlag
Dr. med. Herbert Renz-Polster & Nora Imlau; Schlaf gut, Baby – Der sanfte Weg zu ruhigen Nächten (gibt es HIER oder noch besser in der Buchhandlung eures Vertrauens); GU Verlag
Wovon handelt Schlaf gut, Baby!?
Schlaf gut, Baby! behandelt das Thema Baby- und Kinderschlaf in all seinen Facetten. Was passiert biologisch, woher stammen gewisse Muster, was braucht ein Kind, um gut schlafen zu können und wie können wir Eltern dem Kind und uns selbst dabei helfen gut zu schlafen?
Warum ist Schlaf gut, Baby! mein Buch des Monats?
Als ich damit begann, Schlaf gut, Baby! zu lesen, war ich kein Anfänger auf dem Gebiet. Erste Grundlagen hab ich bereits bei artgerecht gelernt, habe viel im Internet gelesen und sogar im Stokke Summerhouse einen Schlafworkshop besucht. Eigentlich hatte ich schon jede Menge Infos. Doch Schlaf gut, Baby! schaffte es nicht nur, mir noch weitere “Ah-” und “Oh-“Momente zu bescheren, sondern einiges an dem Wissen, was ich zuvor aufgenommen hatte, logisch zu widerlegen und zu ordnen. Bereits nach den ersten Seiten hatte ich das Gefühl, plötzlich einen viel entspannteren Umgang mit dem Thema gefunden zu haben. Ich legte Marlena abends schlafen ohne die Angst, dass das ja wieder ein Spießrutenlauf werden würde. Ich habe keine Ahnung, wie die beiden Autoren das geschafft haben, aber sie haben es geschafft.
Dieses Buch enthält nicht nur wertvolle Tipps zum Thema Schlafen, sondern auch zum Thema Bindung, Beziehung und wie Babys denn im Allgemeinen Ticken. Es hat mir bestätigt, dass wir viel “richtig” machen, mich nochmal beim Thema Familienbett bestärkt (die Autoren versuchen das jedoch niemandem aufzuschwatzen) und mir neue Ansätze gegeben, wie wir Marlena und uns das Schlafen noch weiter erleichtern können. Was mir außerdem richtig gut gefallen hat: Es wird darauf eingegangen, wie sich das Schlafverhalten im Laufe der Monate und Jahre bei Kindern verändert und worauf man im jeweiligen Alter achten sollte.
Seitdem ich Schlaf gut, Baby! gelesen habe, habe ich übrigens kein schlechtes Gewissen mehr, wenn ich mich abends mit Kopfhörern und Hörbuch zu Marlena lege. Denn die Autoren erklären, dass es sogar natürlich für die Kinder ist, wenn sie einschlafen, während Mama und Papa irgendetwas machen. Früher sind die Kinder am Feuer eingeschlafen, während die Eltern gekocht oder etwas anderes gemacht haben. Heute spricht nichts dagegen, wenn die Eltern etwas für sich tun, während das Kind einschläft. Denn alles, was das Kind während dieser Phase des Tages von einem möchte, ist Nähe.
Ich kann euch Schlaf gut, Baby! nur wärmstens weiterempfehlen. Es ist sehr informativ und dabei auch noch leicht und locker geschrieben und schön aufgemacht. Ich werde es irgendwann vor dem zweiten Kind definitiv noch einmal lesen, weil ich mir all das geballte Wissen gar nicht alles merken konnte.
*Schlaf gut, Baby! wurde mir freundlicherweise vom GU Verlag als Presseexemplar zur Verfügung gestellt. Dies beeinflusst aber in keinster Weise meine Meinung.