10 Tage auf hohen Schuhen – Tag 6

10_Tage_auf_hohen_Schuhen_Tag_6 (4 von 6)Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass dieser kleine Selbstversuch so viel und so schnell etwas an meinem Gehirn ändert. Vielleicht aktiviert die veränderte Fußstellung irgendwelche Synapsen oder was auch immer da so los ist in meinem Kopf. Ich finde es jedenfalls großartig. Für euch mal zur Veranschaulichung, was ich meine.

1. An Tag eins, zwei und drei habe ich an fast jedem Menschen, der mir entgegenkam, genau beobachtet, wie er mich anguckt. Ob er irgendwie so guckt, dass ich das als negativ für mich bewerten könnte. Ob er mich irgendwie tussig finden könnte. Als ich gestern mit meinen 10 cm Absätzen durch Moabit lief, hab ich kaum noch jemanden beobachtet. Ich bin einfach nur den Fußweg langgelaufen und habe aufgepasst, dass Susi nicht ihrem fürchterlichen Hobby nachgeht, alles vom Boden zu fressen.

2. An Tag eins, zwei und drei hatte ich Angst, neben den hohen Schuhen, noch irgendwas anderes Auffälliges anzuziehen oder Lippenstift aufzutragen. Gestern war mir das total egal. Ich werde immer mutiger mit meinen Outfits und ziehe einfach das an, was mir gefällt. Vorgestern hatte ich pinken Lippenstift drauf, heute trage ich knallroten.

Tag_6

3. An Tag eins, zwei und drei mussten wir uns für die Outfitfotos mindestens einen halben Kilometer von unserem Wohnhaus entfernen. Ich wollte vermeiden, dass uns Nachbarn dabei sehen, wie wir Fotos machen. An Tag 4, 5 und 6 sind wir in unmittelbarer Nähe gewesen und es machte mir überhaupt nichts aus, dass Nachbarn uns sehen könnten und was sie darüber denken, was wir da machen.

4. An Tag eins, zwei und drei hatte ich totale Probleme, irgendwie zu posen. Ich wollte, dass wir möglichst unauffällig sind und es mehr so aussieht, als wären wir Touris, die mal schnell einen Schnappschuss machen. Und ich habe immer darauf geachtet, dass möglichst keine Leute in der Nähe sind. Seit Tag 5 habe ich immer mehr Spaß daran, auch mal anders zu posieren und neue Sachen auszuprobieren. Mit dem Poncho drehen, damit er schön fliegt? Aber klar doch! Dabei habe ich nicht einmal darauf geachtet, ob irgendwelche Leute dabei zuschauen.

Ihr seht schon, ich bin definitiv auf dem richtigen Weg. Ich habe mir schon immer mehr Selbstbewusstsein gewünscht und dass ich mir weniger Gedanken darüber mache, was andere denken könnten, sondern einfach so bin, wie ich sein möchte. Ich finde, das ist etwas, was jedem Menschen zusteht und was einen großen Anteil an Zufriedenheit und Glück ausmacht. Und das strahlt man dann auch einfach aus. Wenn man sich pudelwohl fühlt und Freude ausstrahlt, überträgt sich das auch auf andere Menschen. Wer verbringt nicht gern Zeit mit Menschen, die zufrieden mit sich sind und gute Laune haben?

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Ich bin ein Mensch, der viel lacht und eigentlich fast immer ein bisschen lächelnd und verträumt durch die Gegend läuft. (Deshalb fällt es mir auch schwer, dieses ernst Fashion-Gesicht auf Outfitbildern aufzusetzen. Hahaha. Irgendwie muss ich immer lachen.) Ich selbst merke das natürlich nicht, da ich das ja unbewusst mache. Aber ich hab das schon so oft gehört, dass da was dran sein muss. Das ist eine Sache, die ich an mir mag, auch wenn ich es selbst nicht mitbekomme. Vielleicht sollten wir uns einfach mehr auf die Dinge konzentrieren, die schön an uns sind und die andere Menschen an uns mögen. JEDER Mensch hat positive Seiten. Und wenn ihr jemand seid, der von Natur aus eher grimmig oder ernst schaut, dann ist das eben so. Dafür habt ihr andere tolle Seiten. Überlegt doch mal oder fragt die Menschen um euch herum, was sie an euch mögen. Vielleicht seid ihr sehr hilfsbereit, lustig, mutig, ehrlich, sensibel oder kreativ. Oder etwas ganz anderes.

Aber gut, ich schweife ab. Ich wollte euch nämlich noch jemanden vorstellen. Meinen neuen Poncho! Letzte Woche kommentierte ich noch bei meiner lieben Lena, dass ich mir noch einen zweiten Poncho wünsche und zack, da brachte mir mein Lieblings-DHL-Mann vorgestern einen vorbei. Lidl wollte mich überraschen und hat ihn mir geschickt. Was habe ich mich gefreut! Ich wünschte, es gäbe Fühl-Internet, denn der Poncho fühlt sich so kuschelig weich an! Wenn ihr ihn auch haben wollt, müsst ihr euch aber leider noch etwas gedulden. Er ist erst ab dem 30.11. bei Lidl erhältlich.

Ansonsten war ich gestern wieder mit den hohen Schuhen aus. Was bedeuten soll, ich habe abends die Wohnung mit ihnen verlassen. Stefan und ich waren abends mit Freunden zum Burgeressen verabredet und ich musste dafür ans andere Ende der Stadt. Und da ich ehrlich gesagt überhaupt keine Lust hatte, bei Regen, mit Susi und 10 cm Absätzen mit der Bahn zu fahren und dann noch ein ganz schönes Stück zu laufen, bin ich mit dem Auto gefahren. Das ist für mich relativ ungewöhnlich, denn noch vor zwei Jahren hatte ich panische Angst vor dem Autofahren (und ich habe schon seit fast 9 Jahren meinen Führerschein) und bis vor wenigen Monaten hatte ich noch Angst, in Berlin Auto zu fahren. Und gestern bin ich dann absolut freiwillig und ohne Angst im Dunkeln und bei Regen 40 Minuten mitten durch Berlin gefahren. Allerdings mit flachen Schuhen, die ich aber nur im Auto anhatte. 10_Tage_auf_hohen_Schuhen_Tag_6 (5 von 6)

FAZIT: Wer hätte gedacht, dass High Heels eine therapeutische Wirkung haben? Ich nicht.

Der sechste Tag „10 Tage auf hohen Schuhen“ in Zahlen

Absatzhöhe: 10 cm

Gelaufene Schritte: 3233

Gelaufene Kilometer: 2,43

Fußschmerzlevel auf einer Skala von 1 bis 10: 0

Anzahl der gesichteten Frauen mit min. 7 cm Absatzhöhe: 2

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Poncho: Lidl ; Tasche: JustFab ; Bluse: Forever21 ; Schuhe: JustFab ; Hose: New Yorker ; Ohrringe: Asos

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Kommentare

  • Anna

    Ich finde Deinen Selbstversuch total spannend, gerade weil ich auch ein absoluter Absatz-Muffel bin, und freue mich jeden Tag darauf zu lesen, wie es Dir ergangen ist! Leider sind die 10 Tage schon fast vorbei. Willst du daraus nicht vielleicht eine Reihe machen? “10 Tage mit dem gleichen Basic-Kleidungsstück”, “10 Tage ohne Smartphone”, “10 Tage mit Hochsteckfrisur” – da gibt’s doch jede Menge spannende Sachen, die ich gerne lesen würde! 😉

    • Patricia

      Oh Gott. “10 Tage ohne Smartphone”. Ist das dein Ernst? Ich werde sterben! Aber ok, ich bin ja für jeden Sch… zu haben. Es freut mich auf jeden Fall sehr, dass dir das Ganze gefällt. Und das mit der Reihe ist eine gute Idee. Mal schauen, was dann die nächsten 10 Tage werden.

      • Anna

        “10 Tage ohne Smartphone” würde ich großartig finden! *lach*

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