Die meisten von euch sollten es mittlerweile mitbekommen haben. Wir sind umgezogen. Die Wohnungssuche war schwer, über 20 Wohnungen haben wir unter Zeitdruck angeschaut und wurden fast immer abgelehnt. Bis zum 30.09. mussten wir wegen Eigenbedarfs aus unserer alten Wohnung. Und mir schmerzt mein Herz. Ich frage mich, ob ich deshalb solches Heimweh habe, weil wir nicht freiwillig gegangen sind. Ich vermisse den wunderschönen Park, der quasi vor der Haustür war, die Nachbarn und das ruhige, altbackene Wilmersdorf voller Apotheken, das ich am Anfang so gar nicht mochte.
Nun wohnen wir in Moabit und es ist nicht gerade förderlich, dass viele Menschen, wenn ich unseren neuen Berliner Bezirk nenne, so reagieren: “Oh, Moabit. Na da würde ich nicht unbedingt wohnen wollen.” Ja, ich auch nicht. Aber ich wohne jetzt nunmal hier und muss das Beste daraus machen. Wenn es so läuft wie in Wilmersdorf, werde ich es in etwa 1-2 Jahren lieben. Schauen wir mal. Doch bevor ich mich mit dem Bezirk anfreunde, soll erstmal die Wohnung drankommen. Denn ich habe mir vorgenommen, diese so schön wie nur irgendwie möglich zu gestalten, damit ich mich ganz schnell richtig wohl fühle. Und deshalb starte ich heute das Projekt Traumwohnung.
Inspiriert wurde ich von dem Projekt Traumhaus von Rebecca. Auch ich werde euch Schritt für Schritt zeigen, wie wir unsere neue Wohnung gestalten. Ich mochte unsere alte Wohnung sehr, doch sie komplett wieder so zu kopieren, wäre total blödsinnig. Erstens geht das gar nicht, weil die neue größer und anders geschnitten ist und zweitens möchte ich den Umzug nutzen, mich wieder mehr kreativ zu entfalten. Denn als wir vor 2,5 Jahren in unsere alte Wohnung gezogen sind, steckten wir voller Ideen. Vieles wurde verwirklicht, doch mit der Zeit schoben sich wieder andere Dinge in den Vordergrund und zunächst Provisorisches wurde zum Dauerzustand.
Das soll uns in der neuen Wohnung nicht mehr passieren. Und dafür soll das Projekt Traumwohnung unter anderem gut sein. Wie auch bei meinen anderen Projekten soll mir die Beobachtung durch euch helfen, konsequent das durchzuziehen, was ich erreichen möchte. Also, auf geht’s.
Doch bevor etwas Neues beginnen kann, möchte ich mich von der alten Wohnung verabschieden und euch zeigen, wie sie aussah. Glücklicherweise hat mein Freund sein Go für dieses Projekt gegeben. Schließlich ist es auch sein Zuhause und nicht jeder möchte dieses öffentlich zeigen. Also, tretet ein in unsere ehemalige Wohnung und lasst euch von mir herumführen.
Das Wohnzimmer
Es war das Kernstück unserer Wohnung. Hier haben wir relaxt und hier haben wir mit Freunden zusammengesessen. Ich mag den Stil des Wohnzimmers sehr und hier stehen viele Möbelstücke, mit denen wir etwas verbinden. Übrigens ist diese Wohnung unsere 3. gemeinsame gewesen. Da wir jedoch für ein halbes Jahr getrennt gelebt haben, weil mein Freund noch ein Semester in Rostock studiert hat, während ich bereits nach Berlin gezogen bin, haben wir viele Möbelstücke in Rostock verkauft und nur die behalten, die uns wichtig waren.
Meinen geliebten Sekretär habe ich vom Erbe meiner verstorbenen Oma gekauft, damit ich etwas habe, was mich an sie erinnert. Mein Freund fand ihn in dieser Wohnung etwas wuchtig, ich allerdings nicht.
Den Esszimmertisch haben wir gebraucht über ebayKleinanzeigen gekauft. Ich wollte unbedingt einen weißen, runden Tisch und ich finde ihn perfekt. Er lässt sich übrigens auch ausziehen. Die Stühle hat mein Freund von seinem Vater. Eigentlich wollten wir sie streichen und neu polstern lassen. Mal sehen, ob wir das in der neuen Wohnung endlich schaffen.
Den kleinen Drehsessel hat mein Freund an einer Straßenecke in Rostock gefunden. Er war Sperrmüll und mit schwarzem, abgewetztem Leder bezogen. Mein Freund hat ihn voller Perfektionismus mit diesem beigen Stoff von Ikea bezogen. Wir lieben ihn beide. Der Couchtisch sollte eigentlich schon lange lange ausrangiert werden. Ich habe immer gehofft, dass uns irgendwann ein neuer über den Weg läuft, was aber nie geschehen ist. Die Glasplatte nervt und ist ziemlich zerkratzt. Die Couch ist mittlerweile 6 Jahre alt und braucht dringend einen neuen Bezug.
Die Kommode ist mein allerliebstes Lieblingsmöbelstück unserer Wohnung. Ich habe nach einem Fernsehunterschrank gesucht, hatte aber keine rechte Vorstellung, wie er aussehen soll. Auf ebay sah ich sie und verliebte mich Hals über Kopf. Ich wollte sie unbedingt haben und betete, dass sie nicht zu teuer werden würde. Und nun haltet euch fest. Ich ersteigerte sie für knapp 70 Euro! Schnäppchen!
SPARTIPP: Wenn ihr bereit seid, Möbelstücke gebraucht zu kaufen, könnt ihr wie ihr seht, echte Schnäppchen schlagen. Ihr braucht eigentlich nur Ausdauer und Geduld. Nicht gerade meine besten Eigenschaften, aber wenn es sich lohnt, halte auch ich durch und schaue täglich auf ebayKleinanzeigen und ebay vorbei. Auch An- und Verkäufe und Flohmärkte sind perfekt, obwohl ich die besseren Schnäppchen bisher immer im Netz geschlagen habe. Aber das ist rein subjektiv.
Mein Arbeitszimmer
Das Zimmer, in dem ich wahrscheinlich die meiste Zeit verbracht habe. Deshalb habe ich dort komplett selbst gewählt, wie es aussehen sollte und mich für meine Lieblingsfarbe an den Wänden entschieden: Lila. Ich mochte das Lila sehr gern, weil es warm und leuchtend war, was man aufgrund des schlechten Lichts hier leider nicht sieht.
Das Sideboard hatte meine Tante ausrangiert und ich habe es übernommen. Eigentlich wollte ich es streichen, aber das war eine der Sachen, die nie umgesetzt wurden. Auch die Kartons von Ikea, die darauf stehen, passen farblich nicht ins Konzept.
Mit meinem Schreibtisch bin ich total zufrieden. Die Größe reicht mir und ich mag die Optik vom Schreibtisch am Regal.
Sich einen Schreibtischstuhl mit weißem Polster zu holen, ist natürlich leichtsinnig. Aber ich wollte keinen schwarzen. Das Polster sieht nach den 2,5 Jahren natürlich entsprechend abgewetzt und dreckig aus. Deshalb habe ich jetzt das Fell daraufgelegt.
Die Taschenaufhängung werde ich abwandeln. So gefiel sie mir schon länger nicht mehr, weil die Taschen wie ein Haufen an der Wand hängen und nicht genug Platz für meine Taschen ist. Der kleine Tisch, den mein Freund ebenfalls von seinem Vater hat, passt optisch nicht ins Arbeitszimmer und wird einen anderen Platz finden müssen.
Die Küche
Die Küche war der einzige Raum, für den wir uns kein wirkliches “Farbdesign” ausgedacht haben. Einige Farben passten nicht zusammen und es fehlte an Stil. Das soll sich in der neuen Küche ändern.
Die Einbauschränke waren bereits vorhanden, wir brachten die Küchengeräte mit. Den Kühlschrank will ich in der neuen Wohnung nicht mehr mit Postkarten & Co. vollhängen. Ich hoffe, mein Freund ist derselben Meinung.
Das große Bild von Ikea war eigentlich das Highlight der Küche, passte aber nicht zum Retrostyle der Küchengeräte auf der anderen Seite.
Denn der Brotkasten, der Wasserkocher und der Toaster und das Gewürzregal passen auch farblich nicht zum Bild und der Lampe.
Leider löst sich das Silber vom Wasserkocher. Vielleicht versuch ich es mal mit Nagellack, denn leider gibt es ihn nicht mehr zu kaufen.
Das Gewürzregal haben wir auf dem Flohmarkt erstanden. Leider passen nicht all unsere Gewürze hinein, aber ich mag es sehr gern. Wahrscheinlich werden einige Gewürze rausfliegen und durch andere ersetzt. Ingwer nehme ich nämlich eigentlich immer nur frischen.
Diese Ecke mochte ich gar nicht, aber zum Glück kann es die in unserer neuen Wohnung gar nicht geben. 😉
Susi hat natürlich einen hübscheren Essplatz verdient. Das Platzdeckchen sollte nur provisorisch sein, aber so ist das nunmal. Sie ist übrigens genau wie ich wirklich Jungfrau vom Sternzeichen. Und die Eigenschaften passen auch perfekt. Sie ist besonders kreativ im Mist bauen.
Das Badezimmer
Ein typisches Altbaubad – lang und schmal. Es ließ sich sehr schwierig fotografieren und ist auch kein großes Highlight, da auch hier wie in der Küche einige Komponenten nicht zusammenpassten.
Das Farbschema war eigentlich Rot-Silber, die Duschvorhänge haben sich da einfach eingeschlichen.
Das Regal bringt durch die vielen unterschiedlichen Flaschen und anderen Produkte Unruhe hinein, das soll sich ändern.
Ich wollte eigentlich von Anfang an eine ordentlich Beleuchtung für den Spiegel kaufen, habe es aber nie geschafft. Abends schminken war der Horror.
Den Medizinschrank hat mein Freund von seiner Uroma geerbt und silbern bemalt. Klar, dass sein Batman aus der Kindheit darauf einen Ehrenplatz bekommen hat.
Das Schlafzimmer
Als wir in unsere Wohnung einzogen, hatten wir kein Bett und keinen Kleiderschrank. Beides haben wir in Rostock gelassen. Wir haben etwa einen Monat lang auf dem Sofa geschlafen. Ziemlich nervig. Die Einrichtung des Schlafzimmers war auch als letztes abgeschlossen, denn die Nachtschränke und die Bilderwand haben wir erst ein dreiviertel Jahr nach dem Einzug gekauft bzw. gebaut.
Als Wandfarbe hatte sich mein Freund ein Grün ausgesucht. Der Look des Schlafzimmers sollte orientalisch/asiatisch werden. Das Grün, das er selbst angemischt hatte, wurde aber eher ein sehr komisches Mintgrün, das mich nur an Krankenhaus erinnerte. Wenige Wochen später bekam die Wand eine neue Farbe, die ihr auf dem Bild seht. Da das Licht beim Fotografieren nicht optimal war (ich hatte immer nur ein kleines Zeitfenster, bevor mein Freund die Möbel abbaute bzw. wir Kartons packten), kann man die Farbe nicht richtig gut erkennen. Es war ein Brombeerton, hieß Orchidee und war von Schöner Wohnen. Ich liebe diese Farbe nach wie vor.
Eines der Highlights unserer Schlafzimmers war die Deckenlampe, bei der viele Besucher gefragt haben, woher wir sie haben. Die meisten waren sehr erstaunt, dass sie von Nanunana ist. Den Spiegel liebe ich über alles, da er schlank macht. 😀 Dabei hat er nur 20 Euro gekostet. Und nein, es gibt ihn leider nicht mehr zu kaufen. 😉 Das Schlafzimmerfenster musste übrigens für einige Fotoshootings herhalten. Hier entstand unter anderem mein momentanes Lieblingsbild von mir als Fotografin.
Hier könnt ihr die Wandfarbe besser erkennen. Hat übrigens jemand einen Tipp, wie die Farbe nicht fleckig wird? Wir denken ja, dass es an der Tapete lag, aber falls eine Malermeisterin unter euch sein sollte, die einen Tipp hat, immer her damit.
Auf dieser wunderschönen Kommode wurde mein Freund als Baby gewickelt. 😉 Sie stand im Keller seiner Mutter. Vorher war sie blau-weiß gestrichen, aber wir beschlossen, sie goldfarben anzumalen. Was man leider auf keinem der Bilder erkennt: Unser Bett ist auch goldfarben. Wir wollten genau das Modell von Ikea, da es mit knapp 70 Euro günstig war und uns gefiel. Doch als wir es kaufen wollten, stand es nicht mehr im Ausstellungsbereich – sie hatten es aus der Kollektion genommen. Die Ikea-Mitarbeiterin schickte uns aber in die Fundgrube, wo wir das letzte Stück mit vielen Kratzern fanden. Allerdings kostete es nur (und jetzt haltet euch fest) 11 Euro! Ich machte den Vorschlag, es ebenfalls goldfarben zu streichen, damit man die Kratzer nicht sieht und so haben wir ein echtes Schnäppchen geschlagen.
Die Nachtschränke haben wir von Xenos. Ich habe Ewigkeiten nach orientalisch/asiatischen Modellen gesucht und immer nur teure Exemplare für 100 Euro das Stück in Asialäden gefunden. Bei Xenos entdeckten wir dann diesen Nachtschrank in hellem Holz. Allerdings gab es in der Filiale in Charlottenburg nur noch einen. Wir riefen in der Filiale in Neukölln an und siehe da, es gab noch einen. Beide waren von 70 auf 35 Euro reduziert und weil wir solch ein Glück hatten, strichen wir sie grün.
Im gleichen Grün strichen wir auch die Bilderwand. Ich hatte lange überlegt, was ich mit der kahlen Wand gegenüber des Betts machen sollte. Schließlich wollte ich nicht jeden Morgen auf eine weiße Wand blicken. Dann fand ich die Bilderwand auf Livingathome und fand sie einfach genial. Auch das Grün gefiel mir und ich versucht, das Ganze einfach mit asiatisch/orientalischer Deko zu füllen, was aber gar nicht so einfach war, da die Deko wegen der Bilderleisten nur maximal 8 cm breit sein darf.
SPARTIPP: Unser Kleiderschrank ist ein Pax. Ich hatte mir schon immer einen Pax gewünscht, weil ich die Inneneinrichtung und die Flexibilität liebe. Da er uns aber zu teuer war, haben wir ihn Stück für Stück aus Teilen der Fundgrube und gebrauchten zusammengestellt, sodass wir im Endeffekt nur die Hälfte bezahlt haben. Außerdem wollten wir keine Türen und haben uns deshalb für Schiebegardinen von Ikea entschieden, was natürlich auch nochmal ordentlich Geld spart.
DEKOTIPP: Die meiste Deko im Schlafzimmer wie die Lampenschirme, der goldene Buddha und die Vase neben dem Spiegel habe ich bei TK Maxx gekauft. Hier gibt es immer unheimlich schöne, besondere Dekogegenstände. Man muss nur regelmäßig vorbeigehen.
Der Balkon
Wenn ihr schon länger hier lest, kennt ihr den Balkon bereits, denn den habe ich im letzten Jahr bereits vorgestellt. Deshalb gibt es an dieser Stelle nur nochmal ein paar Bilder. Alles weitere könnt ihr HIER nachlesen.
So und nun heißt es Abschied nehmen. Bye bye alte Wohnung und HALLO neue Wohnung. Wie diese aussieht und was ich so plane, erfahrt ihr im nächsten Teil von Projekt Traumwohnung.