“Wir machen keine Fuerteventura Inselrundfahrt mit dem Mietwagen. Wir lassen es diesmal wirklich ganz ruhig angehen und bleiben nur im Hotel.”, hatten wir uns geschworen, als wir unsere Fuerteventura-Reise buchten. Nach Thailand und Sardinien sind wir ziemliche Fans davon, nicht an einem Ort zu bleiben, sondern umherzureisen und das Land oder eben die Insel zu erkunden. Doch Fuerteventura war unser letzter Urlaub zu zweit, der sogenannte Babymoon, und ich schob schon eine ganz schöne Kugel vor mir her, wie man hier oder hier sehr gut sehen kann. Deshalb wollten wir nach dem ganzen Umzugsstress einfach nur durchatmen und einige ganz entspannte Tage am Pool und Meer verbringen. Doch die Überschrift hat es euch schon verraten. Wir haben doch eine Fuerteventura Inselrundfahrt mit dem Mietwagen gemacht.
Das 4-Sterne-Hotel, das wir mit All-Inclusive für einen Schnäppchenpreis gebucht hatten, war wirklich ganz schön. Hierzu folgt auf euren Wunsch hin auch nochmal ein Artikel. Doch obwohl wir eigentlich nur 3 Tage vor Ort waren, da die An- und Abreise jeweils einen ganzen Tag beansprucht haben (tatsächlich würde ich Fuerteventura mit 5 Stunden Flug tatsächlich nicht für den Babymoon empfehlen), fiel uns nach zwei Tagen am Pool bereits die Decke auf den Kopf und wir hatten Angst, etwas zu verpassen. Also hakten wir am zweiten Tag an dem Mietwagenverleih-Stand unseres Hotels nach, wie viel denn so ein Mietwagen für einen Tag kosten würde. Und da es sich nur um 35 Euro für unseren geliebten Fiat Panda (den hatten wir nämlich schon in unseren Flitterwochen auf Sardinien) handelte, war die Entscheidung schnell gefallen.
Übrigens gibt es auch ein Video zu unserer Fuerteventura Inselrundfahrt mit dem Mietwagen! Dafür geht es HIER entlang.
11:30 Die Sanddünen von Corralejo
So brachen wir also am Muttertag entspannt nach dem Frühstück auf, ausgestattet mit einem Lunchpaket des Hotels. Ich hatte morgens im Bett, während Stefan noch schlief, eine Route recherchiert und so fuhren wir zunächst einmal gezielt nach Norden. Unser erster Stop: Die Sanddünen von Corralejo. Tatsächlich war es dann aber gar kein richtiger Stop. Wir kamen einfach dran vorbei, ohne zu checken, dass wir schon da sind. Denn also wir anschließend weiterfuhren, in der Annahme, zum Ziel zu gelangen, kamen wir nur im mehr als touristischen Ort an. Ups. Glücklicherweise hatten wir auf dem Weg jedoch einmal angehalten, weil wir es so hübsch dort fanden. Fast weiße Sanddünen, glitzerndes Meer – hach. Wir hatten ja keine Ahnung, dass das tatsächlich schon DAS Highlight unserer Fuerteventura Inselrundfahrt mit dem Mietwagen sein sollte.
12:30 El Cotillo
Ich hab ja eine große Schwäche für kleine, malerische Orte mit süßen Gassen. Auf Sardinien haben wir so etwas ja oft gehabt und nach meiner Recherche bin ich davon ausgegangen, dass wir auch auf Fuerteventura von einem süßen Ort in den anderen fahren werden. Nunja, Fehlanzeige. Vom Nordenosten aus fuhren wir in den Nordwesten und waren ziemlich überrascht, wie schnell das doch geht auf Fuerteventura. Irgendwie mussten wir erst verstehen, wie viel größer Sardinien doch war. Als wir dann nach El Cotillo hineinfuhren, suchten wir natürlich süße Häuser, die laut der Fotos im Internet weiß sein sollten. So ein wenig griechisches Flair. Wir fuhren durch den Ort, der recht trist aussah, und plötzlich waren wir am Ende. Leicht verwirrt, fuhren wir zurück, nahmen eine andere Abzweigung. Doch egal, wo wir langfuhren, es wurde nicht schöner. Versteht mich nicht falsch – El Cotillo ist nicht hässlich. Aber auch nicht schön. Eben nix Besonderes. Ich glaub, das kann man auf dem Bild oben ganz gut erkennen. Und die schönen Fotos im Internet scheinen irgendwie von einem anderen Ort aus gemacht worden zu sein. Immerhin gönnten wir uns noch einen Kaffee und Milchshake mit einem recht schönen Ausblick (okeee, ich hab das weggeschnitten, was nicht so schön war 😀 ).
Wann designt eigentlich mal jemand hübsche All-Inclusive-Bänder?
Gut, dass mein Sonnenbrand fast so rot war wie der Milchshake. 😀
14:00 Antigua
Weiter ging es auf unserer Fuerteventura Inselrundfahrt mit dem Mietwagen Richtung Süden nach Antigua. Dort sollte das Highlight eine hübsche Windmühle sein, die ich natürlich gern fotografieren wollte. Auf dem Weg nach Antigua wurden wir mehrfach von rasenden, getunten Autos überholt, die sich offensichtlich zu einer Art Rennen verabredet hatten. Und dann standen wir plötzlich im Stau. Es ging nicht mehr weiter. Mitten im Nirgendwo auf Fuerteventura. Wir dachten natürlich, dass es einen Unfall gegeben hatte wegen der verrückten Raser. Doch dann stellte sich heraus, dass sich der Stau am Ortseingang Antiguas gebildet hatte. Wir sahen einen großen Parkplatz, auf dem irgendein Treffen stattfand. Und wir sahen ein Käsemuseum. Wir fuhren weiter und plötzlich waren wir wieder am Ende des Ortes angekommen. Wir fühlten uns ein kleines bisschen verarscht. Doch plötzlich sahen wir irgendwo eine kleine Mühle. DAS sollte die berüchtigte El Molino de Antigua sein? Wir googelten nochmal nach einem Bild und stellten fest, dass sie es nicht war. Also wieder zurück zum Ortseingang. Und dann sahen wir sie. Neben dem Käsemuseum. Doch ehrlich gesagt war sie auch nicht viel größer und beeindruckender als die Mühle zuvor. Und im Käsemuseum musste man Eintritt zahlen. Wir fuhren weiter.
15:00 Betancuria
Als nächstes fuhren wir in den kleinen Ort Betancuria. Nicht Betancurio, wie ich im Video sage. Und das war tatsächlich mal ein süßes Örtchen. Halleluja! Ein bisschen hügelig, mit einer kleinen Kirche, vielen Blumen, einem kitschigen Souvenirladen und irgendwie Flair. Süß einfach. Deshalb gibt es hiervon auch die meisten Bilder. 😉 Das einzige Manko war die schmutzigste Toilette, die ich jemals in meinem Leben betreten habe. Benutzen kann man sie, indem man einen Euro in einen Schlitz in der Tür wirft. Reinigungspersonal kommt dort vermutlich dann einmal im Monat. Also benutzt dort bitte nicht die Toiletten! In Betancuria sind dann auch die Fotos vom zweiten Outfit entstanden. 🙂
Erstmal ein Eis.
15:45 Parque Rural
Auf dem Weg zum nächsten Stop machten wir noch einen außerplanmäßigen Halt am Parque Rural, weil die Aussicht vom Auto aus schon so schön war. Er war mitten in Serpentinen, die nicht so ganz mein Ding waren. Aber nun gut. Für die Aussicht hat es sich auf jeden Fall gelohnt.
16:00 Pájara
Der letzte Ort auf unserer Liste war Pájara. Hier liefen wir glaub ich tatsächlich nur zwei Leuten über den Weg, ebenfalls Touristen. Es gab einen ganz süßen Platz an einer Kirche, aber das war es dann leider auch wieder.
Das war übrigens unser Mietwagen.
17:00 An irgendeinem Strand im Südwesten
Zum Schluss wollten wir nochmal an einen Strand und suchten eigentlich einen bestimmten, dessen Namen ich aber vergessen haben. Im Endeffekt haben wir irgendwo gehalten, wo es toll aussah. Und ließen dort den Tag ausklingen. Das Meer war viel wärmer als erwartet und in der langsam untergehenden Sonne ließ es sich auch gut aushalten. Denn die Sonne knallt sogar im Mai schon ordentlich auf Fuerteventura. An dem Strand sprach uns dann übrigens ein deutscher Hobbyfotograf mit einem riesigen Objektiv an und fragte, ob er nicht ein Foto von uns machen solle. “Ok”, dachten wir. Aber als er dann Stefan bat, auf die Knie zu gehen und meinen Bauch zu küssen, mussten wir uns schwer das Lachen verkneifen und winkten dankend ab. 😀
Fazit: Lohnt sich eine Fuerteventura Inselrundfahrt mit dem Mietwagen?
Ihr ahnt es wahrscheinlich schon. Vom Hocker gehauen hat uns Fuerteventura nicht. Zumindest kulturell. Doch die Natur ist definitiv sehenswert und ich finde, es lohnt sich immer, das Land zu erkunden, in dem man ist. So nimmt man einfach viel mehr Eindrücke mit nach Hause als einfach nur das Hotel. Mein Tipp für eine Fuerteventura Inselrundfahrt mit dem Mietwagen ist jedoch, sich eher auf die Landschaft zu konzentrieren und dort mehr Zeit zu verbringen. Die Orte lohnen sich einfach nicht wirklich. Im Video bekommt ihr davon auch nochmal einen guten Eindruck.