Ein paar Einblicke in unsere Küche und warum ich eine unqualifizierte Perfektionistin bin

50er Jahre Küche (3 von 6)Da habe ich vor beinahe einem Jahr groß mein Projekt Traumwohnung angekündigt und was habt ihr bisher von der Wohnung gesehen? Nichts. Der Grund dafür ist, dass ich eine unqualifizierte Perfektionistin bin. Das habe ich am Sonntag professionell analysiert. Hier die Anamnese einer unqualifizierten Perfektionistin.

Eine unqualifizierte Perfektionistin ist jemand, der eigentlich gern ein Perfektionist bzw. eine Perfektionistin wäre. Die Menschen bewundert, die es schaffen, immer alles ordentlich zu halten, in ihrem Büro ausgeklügelte Ordnungssysteme entwickeln, die in Wohnungen wohnen, die aussehen, wie aus einem Möbelkatalog. Perfekt eben. So wie Vera. In denen sogar der Mülleimer wie Deko aussieht und alles einfach perfekt harmoniert. Doch die unqualifizierte Perfektionistin wäre eben nur gern eine Perfektionistin, ihr fehlt aber die Qualifikation. Sie schafft es eben nicht, Ordnung zu halten, ihre Wohnung perfekt einzurichten und dann Bilder wie aus einem Wohnkatalog zu schießen. Fail. Bei ihr sind immer irgendwelche Kabel und Steckdosen zu sehen oder sie hat vergessen, den Toasteraufsatz richtig zu positionieren. Das fällt ihr aber erst später auf, als sie die Bilder durchschaut, sodass sie die Hälfte wieder löschen muss. Denn zumindest auf dem Blog muss ja ein wenig Perfektionismus herrschen. Kein Platz für komische Toaster. Ich bin also solch eine unqualifizierte Perfektionistin. Vom Sternzeichen Jungfrau, doch der Aszendent scheint dazwischengefunkt zu haben. Meine Oma wartet heute noch darauf, dass ich endlich richtig ordentlich werde. Dabei wäre ich es doch so gern.

Was ich euch damit sagen will: Unsere Wohnung ist noch immer lange nicht fertig. Natürlich ist sie schon bewohnbar und sieht auch nicht fürchterlich aus oder so. Aber sie entspricht eben noch lange nicht meinem erträumten Perfektionismus. Doch wie heißt es so schön: Der Weg ist das Ziel. Deshalb habe ich beschlossen, euch nicht länger vom Prozess auszuschließen und euch Stück für Stück schonmal ein bisschen was aus der Wohnung zu zeigen. Beginnen wir mit der Küche. (Seht ihr? Schon hier sieht man eine Steckdose!)

50er Jahre Küche Tisch

Unsere Küche ist der Raum, an dem wir eigentlich am meisten gemacht haben bzw. auch machen mussten. Wir haben sie ohne Einbauküche übernommen, mit fürchterlichen Latexresten auf den Fliesen und schwarzen Löchern. Egal wie lange ich diese verfluchten Dinger schrubbte, irgendwie sah es IMMER dreckig aus. Eigentlich wollte ich die Küche ganz gemütlich gestalten, mit einer Bank in der Essecke. Doch die Rechnung habe ich ohne den überdimensionierten, ganz ungünstig platzierten Heizkörper gemacht. Den habe ich bei der Besichtigung irgendwie übersehen. Die Bank kam dann in den Flur und ich entschied mich für ein Retro 50er-Jahre-Konzept in Kombi mit der modernen Ikea-UDDEN-Küche in weiß. Also eine 50er Jahre Küche von IKEA. *räusper*

50er Jahre Retro Wasserkocher

Wir kauften Tisch, Stühle und ein altes Küchenbuffet bei ebay Kleinanzeigen und ein paar passende Küchenaccessoires. Ganz verliebt bin ich auch immer noch in unseren neuen Retro Wasserkocher. Wenn ihr jetzt verzweifelt das Küchenbuffet sucht: Das wurde nicht abgelichtet, wegen noch nicht fertig. Es muss noch gestrichen werden und die Türen brauchen neues Glas. Denn diese hatte Stefan schon abmontiert, in meinem Arbeitszimmer auf den Boden gelegt und nicht damit gerechnet, dass Susi darüberspaziert und es *klirr* macht. Susi ist nichts passiert, aber das schöne alte Glas ist futsch.

50er Jahre Küche (5 von 6)

Dafür haben wir jetzt aber einen neuen Küchenboden, den wir an Pfingsten bei 30°C an einem Tag verlegt haben. In der Nacht und am nächsten Tag sind wir ständig wie die kleinen Kinder grundlos in die Küche gerannt, nur um dann laut Dinge zu rufen wie: “Hast du schon diesen neuen Boden gesehen?” oder “Das ist ein völlig neuer Raum!” Boden macht wirklich unglaublich viel aus. Der Boden ist übrigens Klicklaminat. Wir haben ewig nach schönem hellen Boden in Holzoptik gesucht. Im Endeffekt sind wir bei IKEA fündig geworden. Ich hatte ja keine Ahnung, dass es dort jetzt sogar Böden gibt. Für unsere knapp 11 qm haben wir insgesamt knapp 120 Euro bezahlt.

50er Jahre Küche (1 von 6)

Doch mein heimliches Highlight der Küche sind unsere Fliesenaufkleber von Boubouki. Bereits vor zwei Jahren habe ich mich Hals über Kopf in die tollen Designs verliebt, hatte jedoch keine wirkliche Anwendung dafür. Doch in der jetzigen Wohnung wollte ich sie unbedingt haben. Und nachdem uns die Hausverwaltung verboten hat, die hässlichen Wandfliesen mit Fliesenlack zu streichen, wollte ich mit den Fliesenaufklebern zumindest ein wenig davon ablenken. Sie sind wirklich eine tolle Möglichkeit, Küchen oder Bäder einfach zu verschönern. Julia von Boubouki war so lieb, uns preislich ein gutes Stück entgegenzukommen, so dass unsere Küche jetzt Rehe vom Motiv RIKKE als Haustiere hat.

Und um das Ganze nochmal mit einem Beweis dafür abzuschließen, dass ich eine unqualifizierte Perfektionistin bin: Es sind keine Kräuter oder Blumen in den Töpfen, weil uns die in der Küche immer eingehen.

50er Jahre Küche (2 von 6)

Kommentare

  • ina

    Oh Gott ist das schön! Ich mag es, dass eure Wohnung/Küche nicht so “aktuell” eingerichtet ist. Sprich, so gradlinig und minimalistisch. Dieser Stil hier ist wesentlich heimischer und gemütlicher 🙂

    Liebst, ina

    Visit me at Petite Saigon

    • Patricia

      Ich mag beide Stile gern. Ich mag sooo viele verschiedene Stile. Deshalb ist bei mir auch so ziemlich jedes Zimmer in einem anderen Stil eingerichtet. 😀

  • frl.wunderbar

    Ohja. Ich kenne das zu gut. Im Januar wollte ich schon mein neu gestaltetes Wohnzimmer zeigen. Aber es ist noch immer nicht perfekt 🙁 hmpf. Hoffentlich bekomm ich das im Urlaub mal hin ;D

    Deine Küche sieht wirklich super aus! Nicht so 0815, sondern wirklich speziell! Gefällt mir sehr gut dieser Mix!

    • Patricia

      Dann ermutige ich dich jetzt, das Wohnzimmer zu zeigen, obwohl es noch nicht perfekt ist. Los los los los los!

      • frl. wunderbar

        Im Urlaub dann 😉 Vielleicht bin ich dann auch wieder etwas kreativer…

  • Iris

    ach was, Perfektionismus ist doch völlig überbewertet! Deine Küche hat Charme, Atmosphäre und Kreativität… ich bin ganz verliebt in deine zauberhaften floralen Stühlchen mit den grünen Beinchen und dem schönen Tischchen dazu – Da setzt man sich doch gerne hin und schlürft laut seinen Milchkaffee! So! 😉

    • Patricia

      Das freut mich! Wir wollten die Stühle übrigens erst neu beziehen, als wir sie das erste Mal live gesehen haben. Denn der Bezug war ganz schön muffelig. Doch nach einer ordentlichen Grundreinigung haben wir uns dann gegen den neuen Stoff und für den Charme entschieden. 😉

  • Vera

    Eine lustige Selbstanalyse und eine wundervolle Küche! Ich mag deine Küche wirklich sehr, weil sie eine Geschichte erzählt. Weil sie gemütlich ist. Und weil sie mich ein bisschen an ein Restaurant in Prenzlauer Berg erinnert, in dem wir im Frühjahr ganz hervorragend gegessen haben. Man kann sich richtig gut vorstellen, da an verregneten Tagen wie heute stundenlang zu sitzen und zu quatschen…

    Für mich persönlich brauche ich ja klare Linien und Ordnung, um das Chaos in meinem Kopf damit auszugleichen. Aber das klappt auch nicht immer… Am liebsten würde ich dich ja jetzt mal zu uns einladen, damit du siehst, dass es hier alles andere als perfekt ist 😉 Ich kann lediglich ganz gut mit dem Korrekturstempel bei Lightroom umgehen. Wir haben nicht nur 8 Steckdosen in der Küche, eine davon ist sogar ganz eklig angeschmolzen, weil unsere Vormieter da irgendwelchen Mist gebaut haben. Für deinen Besuch müsste ich übrigens nicht mal extra frische Kräutertöpfe kaufen, weil du sofort verstehen würdest, warum da auch bei uns in 80% der Zeit nix drin ist ;)))

    Alles Liebe

    Vera

    • Patricia

      Awww, du hast es gelesen. 🙂 Das freut mich unheimlich, dass dir unsere Küche gefällt. Wenn du mal wieder in Berlin bist, darfst du sie auch gern mal besichtigen. Das mit dem Korrekturstempel ist natürlich eine gute Idee. Hätte ich selbst mal drauf kommen können. 😀 Aber hier in Berlin muss man ja authentisch bleiben.

  • Alex

    Bei mir schlägt ja die Jungfrau voll zu. Dumm nur, dass mein Freund ein unqualifizierter Perfektionist ist und dies offenbar an unseren Sohn vererbt hat *roll eyes*. Fakt ist: Einen solchen Anblick könnte ich nicht bieten, solange Bausteine, Kekskrümel und Rennautos nicht zum neusten Schrei gehören 😉 (Ja, die machen auch nicht vor der Küche Halt…)

  • Tessa

    Na sowas, a) finde ich mich gerade 100%ig in deinem Text wieder, und b) habe ich gestern erst das erste Bild von deiner Küche bei Pinterest weitergepinnt. Total schön, auch wenns noch nicht perfekt ist! 😉 Und von den Fliesenaufklebern bin ich auch ganz hingerissen, toller Tipp.

  • Hannah

    Hallo Patricia!

    Falls dich das aufheitert: Ich bin auch so eine “unqualifizierte Perfektionistin” und stolz drauf! Perfekt ist doch langweilig, so ein paar Ecken und Kanten machen einen Raum doch erst richtig interessant. Schließlich sollen die eigenen vier Wände ja auch irgendwie die Persönlichkeit widerspiegeln, und als aalglatten, rundum perfekten Menschen würde ich mich garantiert nicht beschreiben. 😀
    Ein paar Macken sind doch ganz süß und sympathisch, und immerhin wär ja der Wille da, alles perfekt machen zu wollen. Die Idee mit den Fließenaufkleber finde ich übrigens toll. Kann man solche Aufkleber auch für den Sanitärbereich verwenden oder eignet sich dieses Material aufgrund der Luftfeuchtigkeit nicht so gut?

  • Juli

    Ach du liebe Zeit: ICH LIEBE DEINE KÜCHE!
    Diese Bilder sehen aus, als wären sie direkt aus der COUCH heraus kopiert.
    Sensationelle Liebe zum Detail, Vintage, Raffinesse, Kitsch, Mädchen 🙂
    perfekt!
    Liebe Grüße,
    Juli

    • Patricia

      Ohhh, du bist ja so süß. Danke dir! :-*

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